Dass ich ja gelegentlich in Second Life als DJ aufgetreten bin, sollte ja nichts Neues sein. Meine Ausrüstung bestand zum Großteil aus echter Hardware, was es mitunter ziemlich kompliziert machte, bis ich endlich auflegen und dem Publikum einheizen konnte.
Doch irgendwie ist das immer so eine Sache, wenn man zuerst etwa eine Stunde herum schrauben muss etwas Lärm zu verbreiten. Die Alternative bestand bislang meist nur aus zwei WinAmp Instanzen und einem Crossfader, was massive Abstriche beim Spaß und bei der Qualität bedeutet.
Also habe ich mich auf die Suche nach brauchbaren Alternativen gemacht und einmal herumgefragt, was die Anderen so nutzen. Das Echo war relativ einstimmig für den Virtual DJ, da dieser angeblich am Besten funktionierte. Es dauerte nicht lange, bis ich mir eine Demo‐Version von der Website ziehen und loslegen konnte. Die eingelesenen CDs lagen schon auf einer externen USB Platte vorbereitet und mussten nur noch eingelesen werden.
Nach einigen Takten des Herumprobierens gab es aber auch schon die ersten, halbwegs brauchbaren Klänge, welche ich jedoch nicht als allzu prickelnd empfand, da mir die beiden Decks wie ich sie von der physischen Hardware her kannte zwar gut lagen, jedoch nicht präzise genug reagierten und dadurch die manuellen Cuts unschön ineinander liefen. Vielleicht würde es mit einiger Übung besser laufen.
Doch ab und an gibt es auch Zufälle, welche einem weiterhelfen wie zum Beispiel am Abend des selben Tages, als mir ein Freund das Programm MixMeister zeigte und mich probieren ließ und mich darauf hinwies, dass es mitunter auch in Studios verwendet wurde.
Wieder Zuhause angekommen wurde sofort eine Demo‐Version gezogen um mir meine eigene Meinung bilden zu können. Es begann also wieder das Spiel mit dem Einlesen der MP3 Sammlung und das Aufbauen der dahinterliegenden Datenbank.
Leicht irritiert begann ich eine Play List zusammenzustellen und sah zu, wie die einzelnen Lieder als Balken aneinandergereiht wurden. Kein Hauch von Verspieltheit – eine puristische Oberfläche ohne übertriebenen Schnörkel, welche die Funktion in den Vordergrund stellt. Das Spiel konnte beginnen.
Die Übergänge zwischen den einzelnen Songs wurden von der Software beatgenau arrangiert, sodass man sich entspannt dem eigentlichen Mixen hingeben konnte und seine Session in aller Ruhe verfeinern konnte. Selbst die Tonarten wurden korrekt ausgelesen, was einem das Zusammenstellen der Play List ungemein erleichtert.
Nach ein paar Stunden vor dem Bildschirm war ich mir sicher, mein Spielzeug gefunden zu haben. Wir hören uns!